Das Areal der Al-Aksa-Moschee und des ehemaligen jüdischen Tempels ist ein sehr sensibler Ort. Jetzt hat Israel ein Verbot für den zuständigen muslimischen Geistlichen ausgesprochen. Grund sind Äußerungen zu Gaza.
Jerusalem (KNA) Der höchste sunnitische Geistliche in Jerusalem, Großmufti Muhammad Ahmad Hussein, ist von der israelischen Polizei mit einem sechsmonatigen Betretungsverbot des Tempelbergs und der dortigen Al-Aksa-Moschee belegt worden. Das berichtete die Zeitung “Times of Israel” am Donnerstag und bestätigte damit eine gleichlautende Meldung der palästinensischen Nachrichtenagentur Wafa.
Vorausgegangen war ein achttägiger Bann für Hussein, nachdem er laut Wafa in einer Predigt am 27. Juli das Aushungern der palästinensischen Bevölkerung im Gazastreifen verurteilt hatte. Hussein hat das Amt des Großmuftis von Jerusalem seit 2006 inne.
Der Jerusalemer Tempelberg, auch Al-Haram al-Sharif genannt, ist die drittheiligste Stätte im Islam. Zugleich ist er für Juden von zentraler Bedeutung, weil dort bis zur Zerstörung im Jahr 70 der jüdische Tempel stand. Das macht das Areal mit dem Felsendom und der Al-Aksa-Moschee zu einem Brennpunkt wiederkehrender Konflikte zwischen jüdischen Nationalisten und muslimischen Palästinensern.
Israels rechtsextremer Sicherheitsminister Itamar Ben-Gvir hatte am Sonntag den Tempelberg besucht und dort in Verletzung der Gepflogenheiten jüdische Gebete geleitet. Anlass war der jüdische Fasten- und Trauertags Tischa Beav, der an die Tempelzerstörung erinnert. Jordanien, das durch seine Königsfamilie die Rolle des Hüters der heiligen Stätten in Jerusalem beansprucht, sprach von einer Provokation.
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