Berlin (KNA) Religionskritische Organisationen in Deutschland wollen verstärkt atheistischen Geflüchteten helfen. Nach Köln hat sich auch in Berlin ein Verein “Säkulare Flüchtlingshilfe” gegründet, wie die Initiatoren am Montag in Berlin bekannt gaben. Es sind die Giordano-Bruno-Stiftung und der “Zentralrat der Ex-Muslime”. Nach deren Angaben ist eine solche Vereinsgründung am Mittwoch zudem in Hamburg geplant.
Bei der Vorstellung der Vereine betonte die Zentralrats-Vorsitzende Mina Ahadi, eine atheistische Weltanschauung sei im Iran und anderen islamisch geprägten Ländern lebensgefährlich. Dies sei deutschen Anwälten und Richtern jedoch immer noch kaum bekannt und werde in Asylverfahren zu wenig berücksichtigt. Die aus Saudi-Arabien stammende Publizistin Rana Ahmad begründete die säkulare Flüchtlingshilfe überdies damit, dass nichtreligiöse Asylsuchende auch in deutschen Gemeinschaftsunterkünften oft von fundamentalistischen Muslimen bedroht würden.
Der Mitbegründer des Kölner Vereins, Stefan Paintner erklärte, er habe sich seit der Gründung vor einem Jahr vor allem für einen sicheren Aufenthalt von Betroffenen eingesetzt. So habe er bei den Behörden darauf gedrängt, dass etwa bei saudischen Flüchtlingen gesetzliche Auflagen zum Wohnort aufgehoben und dass Auskünfte über den neuen Wohnort nicht weitergegeben würden, damit die Geflüchteten von Vertretern ihres Herkunftslandes oder ihren Familien nicht unter Druck gesetzt werden könnten.
Der Mitbegründer der Berliner säkularen Flüchtlingshilfe, Carsten Frerk, nannte als weitere Aufgaben, bei Behördengängen und in Gerichtsverfahren, bei der Wohnungssuche sowie der Anerkennung beruflicher Qualifikationen zu helfen. Zudem setze sich der Verein dafür ein, dass der Abfall vom Glauben als Asylgrund anerkannt werde.
(KNA – slllm-89-00080)