Köln (KNA) Gebete für einen militärischen Sieg haben nach Worten des Islamwissenschaftlers Abdul-Ahmad Rashid keine Tradition im islamischen Glauben. Sogenannte Siegesgebete in Moscheen hätten sich vielmehr erst im Osmanischen Reich seit dem späten Mittelalter verbreitet, sagte Rashid am Mittwoch im Deutschlandfunk. “Solche Traditionen haben in deutschen Moscheen nichts zu suchen”, sagte der Experte.
Nach dem türkischen Vormarsch in Nordsyrien hatten Beobachter kritisiert, dass auch in deutschen Moscheen für einen türkischen Sieg gebetet worden sei. Nach seinen Recherchen habe es “einige” solche Fälle gegeben, sagte Rashid. Die Texte der Freitagsgebete, die die Ditib-Zentrale in Köln veröffentlicht habe, hätten sich mit spirituellen Themen befasst. Die einzelnen Gemeinden seien indes autonom und würden nicht von der Zentrale kontrolliert.
“Wenn der Islam zu Deutschland gehören soll, müssen solche Dinge aufhören”, mahnte Rashid. Um dies zu gewährleisten, müssten Imame in Deutschland ausgebildet und vom deutschen Staat bezahlt werden.
(KNA - tlkmn-89-00021)