Jerusalem/Gaza (KNA) Dass es innerhalb des Gazastreifens weiterhin keine Corona-Infektionen gibt, grenzt aus Sicht des katholischen Pfarrers von Gaza, Gabriel Romanelli, an ein Wunder. „Paradoxerweise geht es uns gut“, sagte der argentinische Ordensmann von der Gemeinschaft „Verbo encarnado“ der Katholischen Nachrichten-Agentur (KNA). Zwar seien am Sonntag zwei Palästinenser aus dem Gazastreifen positiv auf Covid-19 getestet worden, diese seien aber bei ihrer Rückkehr aus Pakistan in einem Feldkrankenhaus in Rafah an der ägyptischen Grenze isoliert worden. In der Pfarrei ruhen laut Romanelli seit knapp drei Wochen alle Aktivitäten sowie auch der Lehrbetrieb an den Schulen.
Die behördlichen Vorgaben für das öffentliche Leben verschärften sich immer weiter. „Wir setzen die Gebete fort, die Messen und die Anbetung werden im Internet übertragen“, so Romanelli. Ferner werden mehr und mehr Angestellte der Kirche zur Heimarbeit aufgefordert, um die Zahl der Personen auf ein Minimum zu reduzieren. Als Pfarrer habe er in diesen Tagen mehr Arbeit als sonst. „Wir setzen die Besuche der Alten und Kranken fort, sind in Kontakt mit den Familien.
Viele haben Gesprächsbedarf, und es gibt Probleme zu lösen.“ Bei seinen Gesprächen versuche er den Menschen klar zu machen, dass es sich bei der gegenwärtigen Lage nicht um einen zusätzlichen Urlaub handele. Neben praktischen Maßnahmen wie Hilfspaketen für bedürftige Familien und vorgezogenen Lohnzahlungen habe die Kirche die Weihe des Gazastreifens und seiner Menschen an das unbefleckte Herz Mariens sowie an das Herz Jesu erneuert. Nach kirchlichen Schätzungen leben gegenwärtig weniger als 1.000 Christen im Gazastreifen, darunter 117 Katholiken.
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