Hamburg (KNA) Eine bessere Förderung für Programme zur Deradikalisierung fordert die Islamwissenschaftlerin und Autorin Susanne Kaiser.
“Die sind nämlich chronisch unterfinanziert, machen aber die eigentlich wichtige Arbeit”, schreibt sie in einem Beitrag auf Spiegel Online. Womöglich brauche die Politik die feindliche Stimmung gegen Muslime, “um Wählerstimmen einzufangen. Das ist aber gefährlich, das sollte uns die Geschichte eigentlich gelehrt haben”.
Kaiser warnte zudem vor einem Überlegenheitsgefühl der westlichen Welt gegenüber dem Islam.
“Andere als minderwertig, unzivilisiert und nicht vernunftbegabt (heute: nicht demokratiefähig) anzusehen, ermöglichte vor 200 Jahren, außereuropäische Bevölkerungen mit Ideen wie der Rassenlehre zu entmündigen, zu kolonisieren und zu unterwerfen.” Diese paternalistische Sicht tauche in heutigen Debatten teils wieder auf.
Kaisers Buch “Die neuen Muslime: Warum junge Menschen zum Islam konvertieren” ist zu Jahresbeginn erschienen.
(KNA – skpkn-89-00004)