Bonn (KNA) Die Deutsche Bischofskonferenz hat sich zurückhaltend zu der von Bundesinnenminister Horst Seehofer (CSU) angestoßenen Islam-Debatte geäußert.
Über das Thema sei in den zurückliegenden Jahren ausführlich diskutiert worden. “Letztlich hat sich die Debatte als nicht zielführend erwiesen. Wir werden uns deshalb nicht an einer Neuauflage beteiligen”, erklärte der Sprecher der katholischen Bischofskonferenz, Matthias Kopp, am Freitag in Bonn.
Er ergänzte: “Die Einberufung der Islamkonferenz – wie im Koalitionsvertrag vorgesehen – begrüßen wir.” Seehofer hatte der “Bild”-Zeitung (Freitag) gesagt, dass hier lebende Muslime zwar selbstverständlich zu Deutschland gehören. “Das bedeutet natürlich nicht, dass wir deswegen aus falscher Rücksichtnahme unsere landestypischen Traditionen und Gebräuche aufgeben.”
Den Satz “Der Islam gehört zu Deutschland” halte er aber für falsch. “Nein. Der Islam gehört nicht zu Deutschland. Deutschland ist durch das Christentum geprägt”, so der CSU-Politiker. Seehofer kündigte laut Zeitung zudem an, erneut Islamkonferenzen einberufen zu wollen, um über Probleme bei der Integration von Muslimen in Deutschland zu diskutieren.
“Die Islamkonferenz ist mir wichtig. Wir müssen uns mit den muslimischen Verbänden an einen Tisch setzen und den Dialog suchen und da wo nötig noch ausbauen. Meine Botschaft lautet: Muslime müssen mit uns leben, nicht neben oder gegen uns. Um das zu erreichen, brauchen wir gegenseitiges Verständnis und Rücksichtnahme. Das erreicht man nur, wenn man miteinander spricht”, so der Innenminister.
(KNA – sknlq-89-00014)