Passau (KNA) Der islamische Religionsunterricht an Bayerns Schulen soll nach dem Willen von Schulminister Bernd Sibler (CSU) nicht ausgeweitet werden.
Der Modellversuch werde bis Juli 2019 zu Ende geführt und dann evaluiert, kündigte Sibler in der “Passauer Neuen Presse” (Samstag) an. “Dann werden wir sehen, ob zum Beispiel ein verstärkter Ethikunterricht das auch leisten kann.” Damit distanziert sich der Minister von seinem Vorgänger Ludwig Spaenle (CSU), der sich für eine flächendeckende Ausweitung dieses Unterrichts ausgesprochen hatte. Sibler war unter Spaenle Staatssekretär.
Der islamische Unterricht in deutscher Sprache wird seit 2009 im Modellversuch für muslimische Schüler angeboten. Der Freistaat stellt die Lehrkräfte, die bisher nur an der Universität ErlangenNürnberg ausgebildet werden. Im November 2017 gab das Kultusministerium an, dass rund 15.500 Schüler an mehr als 330 Schulen den Unterricht besuchen.
Der Bayerische Lehrerinnen- und Lehrerverband (BLLV) und Islamwissenschaftler hatten immer wieder einen flächendeckenden Ausbau des Angebots gefordert. Noch vor seinem Amtsantritt als bayerischer Ministerpräsident hatte sich Markus Söder (CSU) beim Politischen Aschermittwoch im Februar dagegen ausgesprochen.
(KNA – skokq-89-00097)