Wien (KNA) Der ägyptische Jesuit und Islamexperte Samir Khalil Samir hat Europa bei der Integration von Muslimen Planlosigkeit vorgeworfen.
Neben der Grundversorgung mit Nahrung und Unterkunft sowie dem Erlernen der Landessprache müssten die Menschen auf die Normen und Werte ihrer Aufnahmeländer verpflichtet werden, betonte Samir im Gespräch mit der österreichischen Presseagentur Kathpress (Montag). “Wir müssen sagen: Wenn du hier bist, so läuft es hier bei uns ab, das sind die mindestens 20 wichtigen Punkte. Das ist nicht gegen die Muslime gerichtet, sondern das soll ihnen helfen”, so Samir. Ohne gelingende Integration lebten muslimische Migranten immer am Rande der Gesellschaft.
Der langjährige Professor am Päpstlichen Orientalischen Institut in Rom bezeichnete es als unverzichtbar, dass muslimische Migranten etwa die Gleichberechtigung von Mann und Frau akzeptierten oder die Tatsache, dass unverhüllte Frauen ihre Schönheit zeigen könnten, ohne Prostituierte zu sein. Die Anpassung von Muslimen sei durch Bildung und Erziehung möglich, betonte Samir. Europa könne als “positives Muster” dem Islam, der sich momentan in einer großen Krise befinde, zu innerem Wandel und zu einer nötigen Öffnung verhelfen.
Dies ist aus Sicht Samirs besonders nötig mit Blick auf den zunehmenden religiösen Fanatismus. Dieser erwecke den Eindruck, dass der “echte Islam” nur dessen radikale Ausprägung sei. Über den Einfluss der Islamisten seien “die wenigsten Muslime froh”.
(KNA – skpkr-89-00105)