Washington/Amman (KNA) Der jordanische König Abdullah II. (56) erhält am Abend (Dienstag Ortszeit) den Templeton-Preis für seinen Beitrag zur interreligiösen Verständigung. Abdullah habe mehr für die Harmonie innerhalb des Islam und zwischen dem Islam und anderen Religionen geleistet als jeder andere lebende politische Führer, hieß es zur Begründung. Die Preisverleihung findet um 19.00 Uhr (Ortszeit) in Washington statt.
Die mit umgerechnet 1,25 Millionen Euro verbundene Auszeichnung zählt zu den höchstdotierten Ehrungen für eine Einzelperson weltweit. Frühere Preisträger waren unter anderen Mutter Teresa, der Taize-Gründer Frere Roger und der 14. Dalai Lama.
Die Präsidentin der Stiftung, Heather Templeton Sill, bezeichnete die Arbeit des jordanischen Königs als inspirierend. Abdullah II. betone die Bedeutung der Diversität im Islam, statt eine nicht existierende Einheitlichkeit zu suchen. Zudem setze er sich unermüdlich für Flüchtlinge aus dem Nahen Osten ein und schütze Jerusalems islamische und christliche Stätten durch beträchtlichen persönlichen und finanziellen Einsatz.
Stifter des Preises war 1972 der britische Finanzinvestor Sir John Templeton (1912-2008). Das Preisgeld der jährlich von der Templeton-Stiftung verliehenen Auszeichnung übersteigt bewusst die des Nobelpreises, um den besonderen Stellenwert von Spiritualität zu betonen. Die Ehrung ist nicht an eine bestimmte Religion oder ein besonderes Gottesbild gebunden. Dem Preisgericht gehören Mitglieder verschiedener Religionsgemeinschaften ebenso an wie Atheisten.
(KNA – sllln-89-00018)