München (KNA) In Bayern mehren sich die Stimmen zur Fortführung des Islamischen Unterrichts an den staatlichen Schulen. Der im Sommer auslaufende Modellversuch sollte fortgeschrieben und nach Bedarf ausgeweitet werden, erklärte der Antisemitismusbeauftragte der Staatsregierung und frühere Kultusminister Ludwig Spaenle (CSU) am Mittwoch in München. Das Fach ermögliche jungen Muslimen die Auseinandersetzung mit ihrer Religion auf dem Boden der Bayerischen Verfassung und des Grundgesetzes. Damit leiste es einen wichtigen Beitrag zur Eindämmung des islamistisch geprägten Antisemitismus.
Spaenle sagte, der 2009 begonnene Schulversuch habe sich “von der Intention her bewährt”. Für einen regulären islamischen Religionsunterricht fehlten jedoch die Voraussetzungen.
Grüne und FDP drängen im Landtag auf eine vorzeitige Verlängerung des Modellversuchs. So sollten die derzeit weitgehend auf befristeter Basis eingestellten Lehrer umgehend fest angestellt werden, um ihrer Abwanderung in andere Beschäftigungsverhältnisse vorzubeugen.
Zu Jahresbeginn hatte sich auch der für Integration zuständige Innenminister Joachim Herrmann (CSU) für eine Ausweitung des Modellversuchs ausgesprochen, der vor zehn Jahren in seiner Heimatstadt Erlangen startete. An der dortigen Universität werden auch die Lehrkräfte für den Islam Unterricht ausgebildet.
(KNA - tkmln-89-00172) Foto: Monoar/Pixabay