Vatikanstadt/Rabat (KNA) Papst Franziskus und Marokkos König Mohammed VI. haben einen gemeinsamen Appell zum Sonderstatus Jerusalems unterzeichnet. Jerusalem müsse Erbe der Menschheit und das Symbol einer friedlichen Koexistenz vor allem für die drei monotheistischen Religionen bleiben, heißt es in der am Samstag in Rabat veröffentlichten Erklärung. Dazu müssten der “multi-religiöse Charakter, die spirituelle Dimension und die besondere kulturelle Identität Jerusalems” geschützt und gefördert werden.
Der Papst und der marokkanische Monarch bekundeten “die Hoffnung, dass in der Heiligen Stadt den Anhängern der drei monotheistischen Religionen volle Zugangsfreiheit und ihr Recht auf Gottesdienst garantiert wird”.
Der Appell sei ein Beispiel des christlich-muslimischen Dialogs. Sie hätten diesen Schritt vollzogen als “Brüder im Glauben, die leiden, wenn sie diese Stadt der Hoffnung noch nicht so universell sehen, wie wir alle uns wünschen – Juden, Muslime und Christen”, so der Papst am Sonntagabend vor mitreisenden Journalisten auf dem Rückflug von seiner zweitägigen Marokko-Reise.
Die Jerusalem-Erklärung nannte er “einen Wunsch, einen Ruf zur religiösen Brüderlichkeit, die diese Stadt symbolisiert”. Alle Gläubigen seien Bürger Jerusalems.
Jerusalem gilt Juden, Christen und Muslimen als Heilige Stadt. Der Vatikan sieht zudem einen israelischen Anspruch auf Gesamt-Jerusalem als Hauptstadt als Hindernis für den Friedensprozess zwischen Israelis und Palästinensern. Nachdem US-Präsident Donald Trump im Dezember 2017 ankündigte, die amerikanische Botschaft von Tel Aviv nach Jerusalem zu verlegen, äußerte Franziskus einen “dringenden Appell”, den Status quo und die Resolutionen der Vereinten Nationen zu respektieren.
(KNA - tknnk-89-00037)