Belfast (KNA) Der Konfliktforscher Afrika-Experte Eric Morier-Genoud hat vor Papst Franziskus’ interreligiösem Treffen mit Jugendlichen am Donnerstag in Mosambik das Zusammenleben der Religionen in dem südafrikanischen Land gelobt. “Die Beziehungen zwischen Mosambiks Glaubensgemeinschaften sind bereits ausgezeichnet. Deshalb wird der päpstliche Besuch das Verhältnis weniger verbessern, als es vielmehr stärken und feiern”, sagte der Forscher an der Queen’s University Belfast am Mittwoch der Katholischen Nachrichten-Agentur (KNA).
Die guten Beziehungen zwischen Christen (56 Prozent), Muslimen (18 Prozent) und anderen Religionen hätten laut Morier-Genoud selbst dem jüngsten religiös motivierten Aufruhr im Norden des Landes standgehalten. Seit zwei Jahren kommt es in der Unruheprovinz Cabo Delgado immer wieder zu Anschlägen durch die islamistische Gruppe “Al Shabaab”. Eine Verbindung zur gleichnamigen Terrorgruppe in Ostafrika besteht nicht. Bislang forderten die Anschläge der Extremisten zwischen 200 und 600 Opfer. Tausende mussten fliehen.
Während Mosambiks Regierung den Aufstand geografisch eindämmen konnte, komme es in den betroffenen Gebieten weiter zu Anschlägen. “Die Sorge wächst sogar seitens der Regierung, dass sich das Problem ausdehnen und bald schlimmer werden könnte”, so Morier-Genoud. Es sei “verständlich”, dass der Fokus des Papstbesuchs auf der Versöhnung nach dem langjährigen Bürgerkrieg liege. Jedoch hätten Beobachter, darunter auch Bischöfe, Kritik geäußert, dass das Kirchenoberhaupt den Konflikt im Norden augenscheinlich außer Acht lasse.
(KNA - tktko-89-00007)