Paris/Wien (KNA) Die Unesco und die Vereinigten Arabischen Emirate (VAE) wollen im irakischen Mossul gemeinsame zwei christliche Kirchen sanieren. Das vereinbarten Unesco-Generaldirektorin Audrey Azoulay und Noura Al Kaabi, Ministerin für Kultur und Wissensentwicklung der arabischen Föderation, im Unesco-Hauptquartier in Paris, wie die österreichische Presseagentur Kathpress (Montag) berichtet. Saniert werden demnach die syrisch-katholische Al-Tahera-Kirche und die lateinische Al-Saa’a-Kirche.
Das Abkommen sei eine Ergänzung der Unesco-Initiative “Revive the Spirit of Mosul”; deren Ziel ist, die kulturelle und religiöse Vielfalt der irakischen Stadt wiederherzustellen. Die Kirchen waren während der Besetzung durch die Terrormiliz Islamischer Staat (IS) beschädigt worden.
Das Kirchenprojekt folgt einer Zusage der Emirate von 2018, gut 50 Millionen US-Dollar (45 Millionen Euro) für den Wiederaufbau der Kulturstätten in Mossul aufzuwenden. Das Projekt betraf zunächst die Sanierung der Al-Nouri-Moschee und des Al-Hadba-Minaretts. Aktuell begehen die Emirate 2019 als “Jahr der Toleranz”. Es solle “Toleranz als Universalkonzept und nachhaltiges institutionelles Vorhaben” deutlich machen, so das Kulturministerium der Emirate. Im Februar hatte die Unterzeichnung eines Dokuments über die menschliche Brüderlichkeit durch Papst Franziskus und den ägyptischen Großimam Ahmad Al-Tayyeb in Abu Dhabi, der Hauptstadt der Emirate, für Aufsehen gesorgt.
Die von 1859 bis 1862 erbaute Al-Tahera-Kirche erlitt in den vergangenen Jahren schwere Schäden; ein großer Teil ihrer Arkaden und Außenmauern wurde zerstört. Die Struktur der Al-Saa’a-Kirche wurde während der IS-Besetzung beschädigt, das dazugehörige Kloster verwüstet und geplündert. Markenzeichen der 1873 fertiggestellten Kirche ist eine im Turm untergebrachte Uhr, ein Geschenk der Kaiserin Eugenie von Frankreich an die Dominikaner von Mossul.
(KNA - tlklp-89-00064)