Rom (KNA) Das Welternährungsprogramm WFP warnt vor einer sich ausweitenden humanitären Krise in Burkina Faso und den Nachbarstaaten in der Sahel-Region. Die Ernährungslage habe die Schwelle zum Notstand deutlich überschritten; kleine Kinder und Mütter von Neugeborenen stünden am Rande des Überlebens, erklärte der Exekutivdirektor des UN-Hilfswerks, David Beasley, am Dienstag in Rom. Er sprach von einer “dramatischen menschlichen Krise”. Nach Angaben des WFP sind 486.000 Menschen allein in Burkina Faso auf der Flucht, 860.000 in der Region mit Mali und Niger. 2,4 Millionen Menschen seien auf Nahrungsmittelhilfe angewiesen.
Als eine Ursache nannte das Hilfswerk die Gewalt in Burkina Faso. Die Zahl der Anschläge in der ersten Jahreshälfte übersteige die Gesamtzahl von 2018. Die bisherigen Attentate hätten vier Mal so viele zivile Opfer gefordert wie im gesamten Jahr 2018. Die unsichere Lage führe dazu, dass Schulen geschlossen würden und Bauern ihre Felder verließen. Zudem stehe die Region vor besonderen Herausforderungen durch den Klimawandel. Nach WFP-Angaben hängt der Unterhalt von vier Fünfteln der Bevölkerung in Burkina Faso von der Landwirtschaft ab.
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