Jakarta (KNA) Papst Franziskus wird möglicherweise im September dieses Jahres Indonesien sowie die Nachbarländer Osttimor und Papua-Neuguinea besuchen. Das berichteten am Montag die “Jakarta Post” und das Nachrichtenportal der katholischen Bischofskonferenz der Philippinen. Die Medien berufen sich auf eine entsprechende Ankündigung von Yahya Cholil Staquf, Generalsekretär der Nadhlatul Ulama (NU), mit rund 50 Millionen Mitgliedern die größte muslimische Organisation in Indonesien.
Yahya hatte sich in der vergangenen Woche in Rom mit Papst Franziskus getroffen, der in der Vergangenheit mehrfach ein Interesse an einem Besuch in Indonesien bekundet hatte. Im November 2019 hatte Franziskus Thailand und Japan besucht. Indonesien ist die Nation mit der größten muslimischen Bevölkerung weltweit. Die NU steht für einen reformierten “humanitären Islam”, der das Konzept eines Kalifats auf Basis der Scharia sowie die Verunglimpfung von Angehörigen anderer Religionen als “Ungläubige” ablehnt.
Im mehrheitlich muslimischen Indonesien leben rund 24 Millionen Christen, davon 7 Millionen Katholiken. In der ehemaligen portugiesischen Kolonie Osttimor sind 98 Prozent der rund 1,3 Millionen Einwohner Katholiken. Die Mehrheit der rund 8,3 Millionen Menschen in Papua-Neuguinea ist christlich. Rund 27 Prozent bekennen sich zur römisch-katholischen Kirche. Der Norden des Landes war von 1885 bis zum Ende des Ersten Weltkriegs unter dem Namen Kaiser-Wilhelms-Land deutsche Kolonie.
Die Päpste Paul VI. und Johannes Paul II. besuchten Indonesien 1970 beziehungsweise 1989. Johannes Paul II. reiste auch nach Osttimor, das seinerzeit von Indonesien besetzt war. Osttimor hatte 1975 die Unabhängigkeit von Portugal ausgerufen, wurde aber erst nach dem Ende der 24-jährigen Besatzung durch Indonesien am 20. Mai 2002 endgültig ein souveräner Staat.
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