Bonn (KNA) Der Islamwissenschaftler und Fachreferent der Deutschen Bischofskonferenz, Alexander Kalbarczyk, erhält am Mittwoch den World Award for Book of the Year of Islamic Republic of Iran, den höchsten iranischen Literaturpreis. Die Auszeichnung wird dem Wissenschaftler in Teheran von Präsident Hassan Rohani verliehen, wie die Bischofskonferenz am Montag in Bonn mitteilte. Er erhält die Ehrung für seine Dissertation “Predication and Ontology: Studies and Texts on Avicennian and Post-Avicennian Readings of Aristotle’s Categories”. Der Preis wird in acht Kategorien vergeben, darunter Islamische Studien.
In seiner 2018 veröffentlichten Arbeit untersucht Kalbarczyk die Rezeption der griechischen Logik in der islamischen Philosophie. Der Fokus liegt auf der kritischen Lektüre der aristotelischen Kategorienschrift durch den persischen Universalgelehrten Ibn Sina (Avicenna, ca. 980-1037). Kalbarczyk zeigt laut Inhaltsangabe vor dem Hintergrund der neuplatonischen Kommentarliteratur, dass das Kitab al-Maqulat, in dem Ibn Sina den griechischen Philosophen Aristoteles kommentiert, einen Meilenstein in der Neubewertung des Verhältnisses zwischen Logik und Ontologie, also der Erfassung der Wirklichkeit, darstellt – mit Folgen für den weiteren Verlauf der arabisch-islamischen Geistesgeschichte.
Alexander Kalbarczyk arbeitet als Referent für politische und gesellschaftliche Fragen der Migration sowie Geschäftsführer der Migrationskommission im Sekretariat der Deutschen Bischofskonferenz.
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