Berlin (KNA) Die Integrationsbeauftragte der Bundesregierung, Annette Widmann-Mauz, hat dafür geworben, Vielfalt als gesellschaftliche Normalität zu akzeptieren. Vielfalt habe Deutschland in Europa und der Welt stark gemacht, sagte sie am Montag in Berlin anlässlich der digitalen Bundeskonferenz der Integrationsbeauftragten aus Bund, Ländern und Kommunen. “Im 30. Jahr der Deutschen Einheit ist es höchste Zeit, dass Vielfalt von der Realität zur Normalität wird.”
Dazu gehöre, Integration von Anfang an zu fordern und zu fördern und Probleme entschlossen anzugehen, sagte Widmann-Mauz weiter. “Dazu gehört aber genauso, denen entschieden entgegenzutreten, die unser Land spalten wollen.” Rassismus, Rechtsextremismus und Antisemitismus seien “die größte Bedrohung für den Zusammenhalt und die Einheit unseres Landes”.
In diesem Jahr waren Sachsen-Anhalt und die Stadt Halle (Saale) Mitausrichter der Konferenz. Sachsen-Anhalts Ministerpräsident Reiner Haseloff (CDU) sagte, Migration schaffe “ein waches Bewusstsein (…) von der Verantwortung, die wir füreinander haben”. Sie sei “Bereicherung, aber immer auch Herausforderung für eine Gesellschaft, die Zusammenhalt und Solidarität braucht”. Sie öffne Horizonte, schaffe kulturelle Vielfalt und bringe den Input, den eine Gesellschaft benötige, um sich immer wieder neu zu finden und zu erfinden. Zugleich dürfe man aber auch nicht vor Konflikten die Augen verschließen.
Der Oberbürgermeister von Halle, Bernd Wiegand (parteilos), forderte: “Wir brauchen ein aktives Zugehen der Gesellschaft auf Menschen mit Migrationshintergrund.” Er lobte das Miteinander von Verwaltung, Kirchen und Zivilgesellschaft bei der Aufnahme von Flüchtlingen im Jahr 2015. Integration könne nur dann gelingen, “wenn das Fundament unseres Zusammenlebens, unsere demokratischen und rechtsstaatlichen Prinzipien, von allen respektiert, geachtet und gelebt werden”.
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