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Bangladesch geht gegen radikale islamische Prediger vor

22. Januar 2021
Bangladesch, interreligiöses Zusammenleben, radikaler Islamismus, Religiöse Minderheiten

Dhaka (KNA) Vertreter religiöser Minderheiten in Bangladesch begrüßen die Ankündigung der Polizei, gegen radikale islamische Prediger vorzugehen. Auf Waz Mahfils – islamischen Versammlungen – hetzten radikale islamische Geistliche immer häufiger gegen Frauen und religiöse Minderheiten, sagte Pater Anthony Sen, Sprecher der Kommission für Frieden und Gerechtigkeit des katholischen Bistums Dinajpur, dem asiatischen Pressedienst Ucanews (Donnerstag). “Wegen dieser Rhetorik nimmt die religiös motivierte Gewalt gegen Frauen und Minderheiten zu”, so Sen.

Der Präsident der “Bangladesh National Hindu Grand Alliance”, Gobinda Chandra Pramanik, betonte gegenüber Ucanews: “Die Heiligen Schriften des Islam werden von radikalen Predigern zur Diffamierung anderer Religionen und sogar Frauen ausgeschlachtet.” Solange diese Interpretation des Koran vorherrsche, sei keine Besserung zu erwarten.

Die Antiterror-Einheit der Polizei hatte in dieser Woche in Dhaka auf einer Konferenz islamischer Geistlicher angekündigt, Waz Mahfils zu beobachten und gegen radikale Prediger vorzugehen. Bereits seit Jahren stehen in Bangladesch islamische Hardliner wegen ihrer Hasspredigten gegen Frauen, Säkularisten, Liberale und Minderheitengruppen in der Kritik.

Zugleich ist in Bangladesch die Gewalt islamistischer Militanter seit 2013 stark angestiegen. Sie gipfelte in Morden an 50 atheistischen Bloggern, Liberalen, Ausländern und Homosexuellen. Radikale Muslime verübten in den vergangenen Jahren zudem Anschläge auf hinduistische Tempel, Siedlungen von Hindus sowie protestantische und katholische Priester. Bei einem Anschlag am 1. Juli 2016 der islamistischen Terrorgruppe Jamaat-ul-Mujahedin Bangladesh (JMB) auf das Cafe Holey Artisan Bakery in Dhaka töteten islamische Terroristen 20 Menschen, darunter 17 Ausländer.

90 Prozent der mehr als 160 Millionen Einwohner Bangladeschs sind sunnitische Muslime. Hindus, die größte Minderheit, machen neun Prozent aus, der Rest gehört anderen Glaubensrichtungen wie dem Buddhismus und dem Christentum an. Ende November 2017 besuchte Papst Franziskus Bangladesch.

© KNA

Beitragsbild: Pete Linforth via Pixabay

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