Wien/Erbil (KNA) Der chaldäische Erzbischof von Erbil, Baschar Warda, zeigt sich zuversichtlich, dass der Papstbesuch im Irak den Respekt der muslimischen Mehrheit gegenüber der christlichen Minderheit verbessern wird. Die meisten Iraker seien sich gar nicht bewusst, dass es in ihrem Land auch einheimische Christen gibt, sagte der Erzbischof dem päpstlichen Hilfswerk Kirche in Not, wie die Nachrichtenagentur Kathpress meldet. “Die Menschen im Irak wissen wenig über uns. Wir hoffen, dass ihnen immer mehr bewusst wird, dass wir keine Gäste, sondern Ureinwohner dieses Landes sind.” Papst Franziskus bereist den Irak vom 5. bis 8. März.
Große Hoffnungen setzt Warda auch auf das Treffen des Papstes mit dem schiitischen Großajatollah Ali al-Sistani in Nadschaf. Dieser habe erheblichen Einfluss auf die schiitische Mehrheit im Land; und das interreligiöse Treffen in der Ebene von Ur, der Heimat Abrahams, weise darauf hin, dass Christen, Muslime und Juden in Abraham einen gemeinsamen Vater hätten.
Erzbischof Warda räumte allerdings auch ein, dass es religiöse Fundamentalisten im Land gebe, die vor allem in den Sozialen Medien gegen den Besuch des Papstes hetzten. “Alles, was aus dem Westen kommt, ist für diese Leute eine Art Kreuzzug; und der Papst ist der König der Kreuzfahrer.” Doch vor allem die jungen Iraker wüssten, dass der Papst als Friedensbotschafter komme; und deshalb sei er auch willkommen.
Auf die prekäre Sicherheitslage angesprochen, verwies Warda zum einen auf intensive Bemühungen der Behörden, die Situation im Griff zu behalten. Zum anderen sei sich auch der Papst sehr wohl bewusst, dass es ein Restrisiko gebe. “Der Papst weiß, wohin er geht. Er kommt ganz bewusst in ein von Krieg und Gewalt geprägtes Land, um eine Friedensbotschaft zu überbringen.”
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