Abuja (KNA) Im Bundesstaat Kwara im Westen Nigerias bleiben zehn Schulen in christlicher Trägerschaft bis auf Weiteres geschlossen. Das hat die Landesregierung per Kurznachrichtendienst Twitter mitgeteilt, wie die Tageszeitung “Vanguard” am Dienstag berichtete. Im Mittelpunkt der Kontroverse steht die Frage, ob Schülerinnen im Unterricht einen Hidschab, das islamische Kopftuch, tragen dürfen.
Dem hatte die Landesregierung Ende Februar zugestimmt. Zehn Schulen, die unter anderem von der Freikirche ECWA und einer Baptistengemeinde betrieben werden, haben dem aber widersprochen und wollen die muslimische Kopfbedeckung weiterhin nicht auf dem Schulgelände zulassen. Die Christliche Vereinigung Nigerias (CAN), der Dachverband der Kirchen, hatte die Entscheidung der Landesregierung am Wochenende scharf kritisiert. Nach deren Angaben ist die Schließung der Bildungseinrichtungen eine “Sicherheitsmaßnahme”.
In Nigeria, wo mehr als 200 Millionen Menschen leben, wird Religion oft zum politischen Streitthema. Dabei geht es häufig um die Frage, wer die Vormachtstellung im Land hat. Während der Norden überwiegend muslimisch ist, sind im Süden die Christen in der Mehrheit. Im Südwesten des Landes gehören allerdings viele Yoruba dem Islam an. Verlässliche Zahlen zur Konfessionszugehörigkeit werden nicht erhoben.
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