London (KNA) Der ranghöchste muslimische Geistliche in Ghana hat umgerechnet rund 6.800 Euro für den Bau einer christlichen Kathedrale gespendet. Der 102 Jahre alte Imam Osman Nuhu Sharubutu will damit laut eigenem Bekunden das friedliche Zusammenleben zwischen Muslimen und Christen in dem afrikanischen Land stärken, wie der britische Sender BBC meldete.
Die Bauarbeiten an dem Gotteshaus in der Hauptstadt Accra hatten offiziell am 6. März 2020, dem 63. Jahrestag der Unabhängigkeit Ghanas, begonnen. Die Kathedrale soll 2024 fertiggestellt werden und bis zu 5.000 Besuchern Platz bieten. Außerdem sind auf dem Gelände unter anderem ein Bibelmuseum und eine Musikschule geplant.
Das von den im Land dominierenden christlichen Konfessionen getragene Projekt ist aufgrund der geschätzten Baukosten von mehr als 85 Millionen Euro umstritten. Die wirtschaftliche Lage Ghanas gilt als angespannt. Die erforderlichen Mittel sollen über private Geber zusammenkommen; die Regierung des Landes hatte unlängst die Bürger Ghanas zu Spenden aufgerufen.
Der betagte Imam betonte laut BBC, ihm gehe es darum, ein Erbe des Friedens zu hinterlassen. Sharubutu hatte vor zwei Jahren für einen Sturm der Entrüstung in den Sozialen Medien gesorgt, als er einen christlichen Ostergottesdienst besuchte. Etwa 17,6 Prozent der 32,4 Millionen Ghanaer bekennen sich zum Islam.
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