Amman (KNA) Jordanien will die Route zum Berg Nebo im Gouvernement Madaba südwestlich von Amman wieder für christliche Pilger freigeben. Tourismus- und Antikenminister Najef Al-Fayez eröffnete am Montag die erste Phase eines entsprechenden Projekts, wie die staatliche jordanische Nachrichtenagentur “Petra” am Montagabend berichtete.
Der Wallfahrtsort sei ein wichtiges touristisches und religiöses Wahrzeichen der Stadt, so der Minister laut Bericht. Das Projekt ziele nun darauf ab, den Besuchern vor Ort grundlegende Dienstleistungen zu bieten sowie touristische Produkte im gesamten Gouvernement zu fördern. Nach Ministeriumsangaben soll der Ausbau in mehreren Phasen erfolgen. Geplant ist unter anderem die Schaffung eines knapp 30 Kilometer langen Pilgerwegs.
Ebenfalls am Montag feierte die für ihre Mosaike bekannte Stadt Madaba laut “Petra” ihre Ernennung zur Arabischen Tourismushauptstadt 2022. Dies werde zur Belebung des Tourismus im Gouvernement beitragen und Investoren anziehen, so Al-Fayez.
Auf dem Berg Nebo erinnert eine heilige Stätte seit frühchristlicher Zeit an den Propheten Moses, der nach biblischen Berichten beim Auszug der Israeliten aus Ägypten nach 40- jähriger Wüstenwanderung von dort das gelobte Land jenseits des Jordans erblicken, aber nie betreten durfte. Bereits die berühmte Heiliglandpilgerin Egeria verweist in ihrem Pilgerbericht aus dem 4. Jahrhundert auf den Nebo als Moses’ Grabstätte.
Eine mit beeindruckenden Mosaiken verzierte Basilika aus byzantinischer Zeit zeugt ebenso von dieser Verehrung wie Fundamente späterer Klosterbauten. 1932 erwarb die Franziskanerkustodie den Platz. Das Heiligtum auf dem gut 800 Meter hohen Felsplateau war im Oktober 2016 nach einer umfassenden, rund zehn Jahre dauernden Restaurierung wiedereröffnet worden.
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