München (KNA) Der Islam gehört nach den Worten von Bundesinnenministerin Nancy Faeser (SPD) “natürlich zu Deutschland”. Seit Jahrzehnten sei der Islam Teil des kulturellen Lebens hierzulande, sagte sie in einem Interview der “Süddeutschen Zeitung” (20.01.2022).
Zugleich mache sie sich aber auch “große Sorgen” um die Gefahr des Islamismus. “Die Instabilität von Ländern wie Afghanistan erhöht die Risiken und kann Rückzugsräume schaffen. Wir müssen sehr wachsam sein. Mich alarmiert das Terrorrisiko im Inland.” In den nächsten Jahren kämen Islamisten nach dem Verbüßen ihrer Freiheitsstrafe aus der Haft. “Wir müssen jetzt dringend klären: Wie gefährlich sind sie noch für die Gesellschaft?”
Mit Blick auf ihren Kurs in der Migrationspolitik erklärte die Ministerin: “Wir sind ein Einwanderungsland. Und wir wollen endlich ein gutes Integrationsland werden.” Die Arbeitsmigration wolle die neue Bundesregierung erleichtern. “Auf der anderen Seite wollen wir aber auch Rückführungen und freiwillige Ausreise derjenigen forcieren, die nicht bleiben können”, so Faeser. Zudem gelte es, das Ertrinken von Menschen zu beenden und legale Fluchtwege zu schaffen. Deutschland und Frankreich könnten dabei in einer “Koalition der Willigen” vorangehen. “Ich hoffe, dass Staaten wie Italien oder Spanien dem Weg folgen.”
Der Arbeitsmarkt brauche Zuwanderung “in erheblichem Umfang”, so Faeser weiter. Aber bei Kontingenten gehe es nicht nur um ein Mehr an Zuwanderung. “Ich will Herkunftsstaaten signalisieren: Wenn sie eigene Staatsbürger aus der EU zurücknehmen, schaffen wir im Gegenzug Kontingente für legale Migration in die EU.”
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