Paris (KNA) Frankreichs Innenminister Gerald Darmanin hat die Stellung französischer Muslime als Staatsbürger betont. Die Muslime in Frankreich gehörten “zu keiner anderen Gemeinschaft, als der nationalen Gemeinschaft”, sagte Darmanin am Samstagabend bei der ersten Sitzung des neu gegründeten Forum des Islam in Frankreich (Forif) in Paris.
Darmanin sprach sich damit klar gegen Einflüsse anderer Staaten auf den Islam in Frankreich aus. “Es ist unsere tiefste Überzeugung, dass der französische Islam nur Frankreich und die französischen Muslime etwas angeht”, so der Innenminister. “Das Gegenteil zuzulassen und weiterhin den Einfluss anderer Staaten zu dulden, hieße anzuerkennen, dass der Islam eine ausländische Religion ist.”
Der Islam sei für Frankreich weder “Neuentdeckung noch Überraschung”, betonte Darmanin. Stattdessen gebe es Begegnungen und Austausch insbesondere im Süden schon seit dem achten Jahrhundert.
Es liege nun an den Muslimen selbst, sich zu organisieren, so Darmanin. Der französische Staat könne dafür lediglich den gesetzlichen Rahmen schaffen, in den sich das Forif einbetten solle. Dafür würden alle “konstruktiven, unabhängigen und offenen Akteure”, die sich zur Republik bekennen, zur Mitarbeit eingeladen.
Die Gründung des Forif als offzielles Vertretungsorgan der Muslime im Land war im Dezember von Frankreichs Regierung angestoßen worden. Es soll dazu beitragen, die zweitgrößte Religionsgruppe des Landes wirkungsvoller zu repräsentieren und als fester Ansprechpartner für Regierung dienen. Damit ersetzt es den seit 2003 bestehenden Dachverband Französischer Islamrat (CFCM). Das Forum orientiere sich in Aufbau und Zielsetzung an der Deutschen Islam Konferenz.
© KNA