Berlin (KNA) Mit Blick auf die Integration auch fundamentalistischer muslimischer Zuwanderer ist der Berliner Historiker Heinz Schilling optimistisch. “Auch das Christentum hat eine Phase des Fundamentalismus durchlebt und keinen Grund, auf solche Probleme herabzublicken”, sagte Schilling in einem am Freitag veröffentlichten Interview der Katholischen Nachrichten-Agentur (KNA). So seien die religiösen Konflikte, die in den 30-jährigen Krieg mündeten, von einem solchen Verständnis von Religion und Politik geprägt gewesen.
“Dann hat es das Christentum auf theologischem Wege und auf der Basis rechtlicher und politischer Übereinkünfte geschafft, diesen Fundamentalismus zu überwinden”, betonte der frühere Professor an der Humboldt-Universität. “Wenn dies damals gelungen ist, sollte es auch dem Islam von heute möglich sein – nicht aufgrund von außen auferlegter Forderungen, sondern von innen -, durch religiöse und theologische Arbeit selbst Fundamentalismus zurückzudrängen”, sagte der Experte für die Kirchengeschichte der Frühen Neuzeit. Über den Einfluss der Kirchen auf die Entwicklung des modernen Europa kommt von ihm ein neues Buch auf den Markt.
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