Münster (KNA) An der Universität Münster ist ein neues Studienprogramm zu Islam in der Sozialarbeit gestartet. Inhaltlich geht es unter anderem um einen zeitgemäßen Umgang mit dem Koran, um Religion als Ressource für die Sozialarbeit, um Radikalisierung sowie demokratische Grundwerte, erklärte der Leiter des Zentrums für Islamische Theologie, Mouhanad Khorchide, am Freitag vor Journalisten.
Die neunmonatige Weiterbildung richtet sich vor allem an Imame sowie Sozialarbeiterinnen- und arbeiter. An dem ersten Kurs nehmen 25 Personen teil. Ziel sei es, das Studienprogramm langfristig zu etablieren.
Die Landeszentrale für politische Bildung Nordrhein-Westfalen sowie das NRW-Innenministerium finanzieren das Projekt laut Ministeriumsangaben mit je 50.000 Euro. Es ermögliche die “Professionalisierung der Sozialarbeit in muslimischen Gemeinden und Einrichtungen”, erklärte der Parlamentarische Staatssekretär Klaus Kaiser (CDU). Wegen eines wachsenden Bedarfs an sozialer Arbeit sei eine solche Weiterbildung wichtig.
Das Programm sei auch als Antwort auf Bedarfe in der Gesellschaft zu verstehen, sagte der Prorektor an der Universität Münster, Michael Quante. Der Studiengang gehe auf die Bedürfnisse und Herausforderungen in der konkreten Gemeindearbeit ein. Wissenschaftlich fundierte Grundlagen und Kompetenzen sollen dafür vermittelt und religiöse Pluralität “friedensfertig” lebbar gemacht werden.
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