Berlin (KNA) Das Zentralinstitut für Katholische Theologie (IKT) der Berliner Humboldt-Universität (HU) hat pandemiebedingt erst zweieinhalb Jahre nach Beginn der Lehrtätigkeit seine Eröffnung gefeiert. Bei dem Festakt sagte Berlins Wissenschaftssenatorin Ulrike Gote (Grüne) am Freitagabend, auch ein weltanschaulich neutraler Staat brauche “forschungsstarke Theologien”.
Das IKT und das benachbarte, gleichzeitig eröffnete Institut für Islamische Theologie sollten “Orte des interreligiösen Dialogs” sein. So könnten sie einen Beitrag zum friedlichen Zusammenleben leisten. Sie sollten zudem dazu beitragen, dass ihre jeweiligen Religionsgemeinschaften ihre Glaubenstraditionen für die Probleme in modernen Gesellschaften öffneten.
Der Berliner Erzbischof Heiner Koch betonte, dass der Anstoß zur Gründung des Zentralinstituts auch vom Berliner Senat ausgegangen sei. Dort würden nun die katholischen “Berliner Theologietraditionen” vereinigt und dadurch “gestärkt und zukunftsfähig gemacht”. Als eine der “Wurzeln” des neuen Instituts nannte Koch das 1957 gegründete Seminar für Katholische Theologie an der Freien Universität Berlin, “das in den späten 1980er Jahren eine Blüte erlebte”.
Der kommissarische HU-Präsident Peter Frensch würdigte die bereits erreichte Vernetzung des Zentralinstituts mit anderen wissenschaftlichen Einrichtungen. Dialog und Austausch seien grundlegend für die Entwicklung des Faches Theologie an Universitäten. “Ethische Fragen der Bio-, Medizin-, Umwelt- oder Technikforschung müssen an einer Universität diskutiert werden und gehören daher auch in das Feld der Theologie”, betonte der Psychologe.
IKT-Direktor Georg Essen warb für eine katholische Theologie, die “der Gesellschaft zugewandt, weltoffen, sensibel für Kultur, Kunst und Politik” ist. Er plädierte für eine verstärkte Zusammenarbeit mit der einzigen Katholisch-Theologischen Fakultät in Ostdeutschland, die an der Universität Erfurt angesiedelt ist.
Der Direktor des Instituts für Islamische Theologie, Serdar Kurnaz, sagte, mit dem IKT seien Forschungen und Publikation bereits begonnen worden oder geplant. Beide Einrichtungen wollten gemeinsam eine theologische Sprache prägen, die für die ganze Gesellschaft verständlich sei.
Die Prodekanin der evangelischen Theologischen Fakultät, Ruth Conrad, sagte, beide Institute machten sichtbar, dass Berlin eine “religiös vitale und plurale Stadt” sei.
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