Klimawandel – eine Herausforderung auch an die Religionen!
Die aktuelle Weltlage lässt keinen Zweifel mehr daran, dass die Beherrschung des Klimawandels eine der größten Herausforderungen der gegenwärtigen Menschheit ist. Während längst Einvernehmen darüber besteht, dass nur gemeinsame, weltweite Anstrengungen eine drohende Klimakatastrophe abwenden können, treibt die derzeitige geopolitische Entwicklung Spaltungstendenzen und Vertrauensverlust voran und lässt schwere Rückschläge in den bisherigen Bemühungen um die erforderliche Kontrolle der Klimaerwärmung befürchten. Die in zwei Wochen erwartete Klimakonferenz in Sharm El Sheikh (COP27, 6.-18. Nov. 2022) findet unter schwierigen Bedingungen statt. Dabei ist ein entschiedenes Handeln der Weltgemeinschaft gegen die globale Erderwärmung notwendiger denn je.
Wir, der „Runde Tisch der Religionen in Deutschland“, erkennen die gewaltige ethisch-moralische Verantwortung, die besonders auch die Religionen dieser Welt fordert. Wir wissen uns dabei auch mit den Teilnehmenden des Friedenstreffens der Weltreligionen verbunden, das heute in Rom zu Ende geht. Jeder Einzelne, gleich welchen Glaubens oder welcher Weltanschauung, ist gefordert, besonders aber die Verantwortungsträger. Wie kann es uns sonst gelingen, eine Zukunft in Gerechtigkeit und – nach dem gemeinsamen Verständnis aller Religionen – im Einklang mit der Natur und Mitwelt zu bauen, die uns je nach Glaubensrichtung anvertraut wurde oder für die wir mitverantwortlich sind? Wie können wir diese Welt für die nach uns kommenden Generationen erhalten, wenn wir die Klimakrise nicht als gemeinsame drängende Aufgabe der ganzen Menschheit und für deren Fortbestehen begreifen?
Unter der Schirmherrschaft von Oberbürgermeister Mike Schubert und im Zusammenwirken mit den lokalen interreligiösen Initiativen konnte der diesjährige „Tag der Religionen“ in Potsdam stattfinden, dem Sitz international beachteter Klimainstitutionen. Für die Abschlussveranstaltung im Potsdam-Museum konnte Prof. Dr. Ottmar Edenhofer (Potsdam-Institut für Klimafolgenforschung) gewonnen werden, um die Folgen des Klimawandels und Strategien zu seiner Begrenzung sowie die Verantwortung der Religionen in der Postmoderne in den Blick zu nehmen. Als Religions-gemeinschaften in Deutschland sind wir bereit, unseren Beitrag zur Überwindung der Klimakrise zu leisten. Gleichzeitig begrüßen wir die vielfältigen lokalen Initiativen, die unter dem Motto „Potsdam.Klima.Zukunft“ bereits seit August ein in der Stadtgesellschaft sichtbares Zeichen gesetzt haben.
Der Runde Tisch der Religionen in Deutschland setzt sich zusammen aus Repräsentanten/innen der großen Religionsgemeinschaften in Deutschland. Die zweimaligen jährlichen Treffen dienen der gegenseitigen Information sowie der Vorbereitung eines Tages der Religionen in einer deutschen Großstadt.
Beitragsbild: DBK