15 Menschen starben jüngst bei einem Angriff auf einen Gottesdienst in Burkina Faso. Aber auch in anderen afrikanischen Staaten und im Inselstaat Haiti nimmt die Gewalt gegen Christen zu.
München (KNA) Der islamistische Terrorismus breitet sich nach Angaben des internationalen katholischen Hilfswerks „Kirche in Not“ in Afrika weiter aus. Dies gelte nicht nur für Burkina Faso, wo am vergangenen Sonntag bei einem Gottesdienst 15 Menschen nach einem Angriff starben, sondern auch für Ländern der Sahel-Region wie Mali, Tschad, Niger und Nigeria. Wie das Hilfswerk am Montag in München mitteilte, sind besonders Christen wiederholt Ziel von Angriffen. In einigen Regionen sei kein normales kirchliches Leben mehr möglich. Knapp ein Viertel der Einwohner Burkina Fasos bekennen sich laut „Kirche in Not“ zum Christentum.
Aus Äthiopien erreichte „Kirche in Not“ die Nachricht, dass vier Mönche von bewaffneten Männern entführt und getötet worden seien. Sie lebten in einem äthiopisch-orthodoxen Kloster in Zequala, etwa 50 Kilometer von der Hauptstadt Addis Abeba entfernt. Der Vorfall ereignete sich bereits in der vergangenen Woche. Der Angriff auf das Kloster stehe im Zusammenhang mit einem gewalttätigen Kampf zwischen bewaffneten ethnischen Gruppen und der Zentralregierung Äthiopiens. „Kirche in Not“ sei jedoch nicht in der Lage, unabhängig zu überprüfen, welcher der verschiedenen am Konflikt beteiligten Akteure direkt für die Morde verantwortlich gewesen sei, heißt es.
Auch in der haitianischen Hauptstadt Port-au-Prince wurden am 23. Februar bei zwei Übergriffen sechs Ordensleute und ein Priester entführt. Die Mitglieder der Kongregation „Brüder vom Heiligsten Herzen Jesu“ seien gerade auf dem Weg zu einer Schule gewesen, die von ihrem Orden geleitet wird. Ein Lehrer, der sie begleitete, sei ebenfalls gekidnappt worden. Die Schule bleibe vorerst geschlossen. Nur wenige Stunden später sei ein Priester nach der Feier der heiligen Messe entführt, aber noch am selben Tag wieder freigelassen worden.
Der Mitteilung zufolge erlebt der Inselstaat Haiti in der Karibik seit einigen Jahren bereits eine Zeit des Chaos und der Kriminalität – „in politischer ebenso wie in wirtschaftlicher und gesellschaftlicher Hinsicht“. Staatliche Strukturen wie das Parlament, die Justiz und öffentliche Verwaltung seien zusammengebrochen, heißt es vom „Kirche in Not“ 2023 veröffentlichten Länderbericht. Erst vor wenigen Wochen seien sechs Ordensfrauen entführt worden, die wenige Tage später wieder freigekommen seien.
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