Bischof Bertram begrüßt Teilnehmer
In dieser Woche tagt zum wiederholten Mal die interreligiöse Nichtregierungsorganisation „Religions for Peace“ (RfP) in Lindau. Bischof Dr. Bertram begrüßte an diesem Montag über Videoschalte die Teilnehmerinnen und -teilnehmer der „Conference of the World Council of Religious Leaders on Faith and Diplomacy“. Bischof Bertram wünschte der Konferenz „ertragreiche Diskussionen und ermutigende Begegnungen“.
In seinen Begrüßungsworten ging der Bischof auf die für die Konferenz gewählten Hauptthemen Frieden und Sicherheit, Umwelt- und Klimaschutz, Öffentliche Gesundheit und Humanitäre Arbeit ein. „Das Ziel ist nichts weniger als die Sorge um unser gemeinsames Haus, ein Anliegen, das Papst Franziskus besonders am Herzen liegt“, betonte Bischof Bertram, der nicht nur als Vorsitzender der DBK-Unterkommission für den interreligiösen Dialog sprach, sondern auch als Bischof, auf dessen Bistumsgebiet der Veranstaltungsort liegt.
Die Organisatoren der Konferenz hätten diesmal ein besonderes Augenmerk auf die Rolle der jungen Menschen gelegt, so der Bischof, speziell wie diese in unserer globalisierten Welt zu Multiplikatoren für Gerechtigkeit und Frieden werden können und müssen. „Die jungen Leute, die grenzüberschreitend zusammenarbeiten, unsere Schöpfung zu bewahren und den Klimawandel zu bekämpfen, sind wunderbare Beispiel dafür. Zusammen mit ihnen müssen wir Allianzen bilden, um Fortschritte bei den drängenden Fragen unseres Planeten zu machen.“
Zugleich erinnerte Bischof Bertram daran, dass religiöse Menschen die gottgegebene Aufgabe haben, auf Ungerechtigkeiten in der Gesellschaft und weltweit aufmerksam zu machen und Verantwortung zu übernehmen, indem sie ein gutes Beispiel geben. „Ziel ist ein gerechterer und respektvollerer Umgang miteinander.“ Dies sagte er als Bischof von Augsburg, einer Stadt, die auch gewaltvolle Epochen durchlebte. Aber der entscheidende Punkt unseres historischen Gedächtnisses sei die Erfahrung, dass Frieden möglich ist – trotz allem, das uns trennt. Der „Augsburger Religionsfrieden“ von 1555 habe den Weg geebnet für ein friedvolles und dauerhaftes Zusammenleben von Gläubigen unterschiedlicher Konfessionen, so der Bischof. “Das ist der Grund, warum Augsburg heute immer noch ‘Friedensstadt’ genannt wird.”
Vom 4. bis 7. Oktober findet in der Lindauer Inselhalle die Vollversammlung des Weltrats von RfP zu aktuellen gesellschaftspolitischen Fragen statt. Eingeladen sind Vertreterinnen von etwa einem Dutzend Religionen aus 60 Ländern. 2019 hatte dort die Weltversammlung mit rund 900 Teilnehmern stattgefunden. 2020 folgte die größtenteils virtuelle Konferenz „Frauen, Glaube und Diplomatie“ mit täglich rund 1.500 Teilnehmern aus mehreren Dutzend Ländern. RfP kooperiert in Lindau mit „Ring for Peace“. Unter dieser Marke richtet die örtliche „Stiftung Friedensdialog der Weltreligionen und Zivilgesellschaft“ die Zusammenkunft aus.
Quelle: Bistum Augsburg