Brüssel/Cotonou (KNA) Die Denkfabrik International Crisis Group (ICG) hat für einen möglichen Dialog mit Terrorgruppen in Mali die Einbeziehung von Imamen empfohlen. Sie könnten etwa Vorgespräche für einen Waffenstillstand führen. Das geht aus dem am Dienstag veröffentlichten Bericht der Organisation mit Sitz in Brüssel hervor. Grund für die Forderung nach Dialog ist die sich zuspitzende Krise in Zentralmali.
Bei den Kämpfern in der Region handelt es sich unter anderen um die Befreiungsfront von Macina (FLM) des Predigers Amadou Koufa. Die 2012 gegründete Bewegung hat seit 2015 ihre Präsenz in Zentralmali stark ausgebaut und verfügt über Kontakte zu Al-Kaida-Mitgliedern. Seit 2017 gehört die Bewegung der Unterstützergruppe des Islam und der Muslime (JNIM) an.
Die Präsenz der FLM, die sich von Mopti Richtung Süden nach Segou ausweitet, trägt auch dazu bei, dass die Gewalt zwischen einzelnen Dörfern und ethnischen Gruppen weiter zunimmt. Im März starben bei einem Massaker an den mehrheitlich muslimischen Fulani-Nomaden mindestens 160 Menschen.
An der Stabilisierungsmission in Mali (Minusma) nimmt auch die Bundeswehr teil. Die Minusma entstand 2013 nach einem Tuareg-Aufstand und der Besetzung des Nordens durch islamistische Gruppen. Laut Mandat kann die Bundeswehr bis zu 1.100 Soldaten stellen.
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