München (KNA) Das internationale päpstliche Hilfswerk “Kirche in Not” beklagt anhaltende Gewalt gegen Christen in Burkina Faso. Seit vier Jahren werde das westafrikanische Land mit Terror überzogen, doch die internationale Gemeinschaft unternehme nichts dagegen, heißt es in einer am Montag in München verbreiteten Mitteilung. Geschäftsführer Florian Ripka äußerte sich fassungslos über den jüngsten Anschlag am ersten Adventssonntag. Dabei stürmten Angreifer einen protestantischen Gottesdienst im Ort Hantoukoura und töteten 14 Gläubige, darunter auch den Pastor und mehrere Kinder.
Ripka sprach in diesem Zusammenhang von einem Muster. “Terroristen wählen bewusst Tage und Orte, die Christen heilig sind”, sagte er mit Blick auf die Osteranschläge im April auf Sri Lanka. Für die Christen in Burkina Faso sei dieses Jahr eines der blutigsten gewesen.
Der Mitteilung zufolge stürmten Attentäter im Mai einen katholischen Sonntagsgottesdienst in der Gemeinde Dablo und töteten den Priester sowie weitere Gläubige. Im Februar sei ein Missionar bei einer Attacke auf eine Zollstation ums Leben gekommen, ein weiterer katholischer Priester an der Grenze zu Mali verschleppt worden. Ende April sei eine protestantische Gemeinde im Norden des Landes Ziel eines Anschlags gewesen.
“Es gibt noch eine Vielzahl weiterer Übergriffe, bei denen die Christen drangsaliert und aus ihren Dörfern vertrieben wurden”, sagte Ripka. “Die nächste humanitäre Katastrophe in Westafrika ist längst da. Die Weltöffentlichkeit kann die Augen nicht länger verschließen.”
Als Urheber benennt “Kirche in Not” unter Berufung auf lokale Behörden und Kirchenvertreter islamistische Söldnerbanden. Diese drängen seit 2015 über die Nachbarländer nach Burkina Faso vor. Mit den Attacken auf Christen solle das Land gespalten werden. Bisher habe das Zusammenleben der Religionen dort ohne größere Zwischenfälle funktioniert. Rund ein Viertel der Bevölkerung seien Christen, mehr als die Hälfte Muslime, etwa 20 Prozent gehörten Stammesreligionen an.
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