Frankfurt (KNA) Der Psychologe Ahmad Mansour wünscht sich eine konsequentere Haltung von Schulen gegenüber islamistischen Tendenzen. In einem Interview der “Frankfurter Allgemeinen Zeitung” (Montag) forderte er mehr Mut von Lehrern und Schulleitungen gegenüber Eingriffen in den Schulalltag und in die Lehrpläne. Dafür bedürfe es allerdings auch der Rückendeckung aus der Politik. Weiter sagte Mansour: “Wir müssen vor allem aufhören, mit islamischen Verbänden zu arbeiten und sie auch noch in die pädagogische Arbeit mit einzubeziehen.”
Vielfach machten Eltern mit Erfolg gegen Sexualpädagogik oder Religionskritik mobil, weil Schulleitungen “Angst vor einem schlechten Ruf ihrer Schule” hätten. “Warum ist es immer noch so leicht, dass ein patriarchalischer Vater seine Tochter vom Schwimmunterricht abmeldet und sie nicht bei der Klassenfahrt mitfahren lässt?”, fragte Mansour. “Das müsste der Rechtsstaat nicht einfach hinnehmen, sondern entschlossen einschreiten.”
Die Schule biete nicht selten die einzige Chance, gegen radikale religiöse Heilsversprechungen anzugehen, sagte Mansour. Zugleich betonte er: “Eine Gesellschaft, die ihre Kultur verteidigt und sicher auftritt, macht es den Integrationswilligen leichter als eine, die widersprüchlich auftritt und nicht in der Lage ist zu sagen, was Integration bedeutet und was sie von den zu Integrierenden erwartet.”
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