Ramallah/Jerusalem (KNA) Mehr als 100.000 palästinensische Muslime haben sich zum Auftakt des islamischen Opferfests “Eid al-Adha” auf dem Tempelberg in Jerusalem versammelt. Sie beteten nach Sonnenaufgang am Haram al-Scharif, der drittheiligsten Stätte des Islam, das sogenannte “Takbir”-Gebet, wie die palästinensische Nachrichtenagentur Wafa am Dienstag berichtete.
Weitere Muslime verrichteten ihre Gebete am Löwentor zur Jerusalemer Altstadt, nachdem israelische Sicherheitskräfte laut Bericht Dutzende palästinensische Aktivisten von dem Gelände des Haram al-Scharif entfernt hatte.
Der Großmufti von Jerusalem und den palästinensischen Gebieten, Scheich Muhammad Hussein, rief die Betenden dazu auf, sich an Schutzmaßnahmen gegen eine weitere Ausbreitung des Coronavirus zu halten.
Israels Verteidigungsminister Benny Gantz hatte laut örtlichen Medienberichten am Montagabend anlässlich des muslimischen Feiertags mit dem palästinensischen Präsidenten Mahmud Abbas telefoniert. Es handelte sich demnach um das erste Gespräch eines ranghohen israelischen Regierungsvertreters mit Abbas seit vier Jahren. Auch der neue israelische Präsident Isaac Herzog gratulierte Abbas zum Festbeginn telefonisch.
In Saudi-Arabien hat unterdessen laut Wafa die große muslimische Wallfahrt nach Mekka begonnen. Das saudische Pilgerministerium hatte zuvor die Teilnehmerzahl aufgrund der anhaltenden Pandemie auf 60.000 im Land lebende Muslime begrenzt. Im Vorjahr durften 10.000 Muslime an der Wallfahrt teilnehmen.
“Eid al-Adha” gehört zu den wichtigsten Festen des Islams und erinnert an die Bereitschaft des Stammvaters Abrahams, Gottes Gebot zu gehorchen und ihm seinen einzigen Sohn zu opfern. In diesem Jahr hat das Fest nach Sonnenuntergang Montagabend begonnen.
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